Wo man singet, laß dich ruhig nieder,
Ohne Furcht, was man im Lande glaubt;
Wo man singet wird kein Mensch beraubt:
Bösewichter haben keine Lieder.
Wenn die Seele tief in Gram und Kummer,
Ohne Freunde, stumm, verlassen, liegt,
Weckt ein Ton, der sich elastisch wiegt,
Magisch sie aus ihrem Todesschlummer.
Wer sich nicht auf Melodienwogen
Von dem Trosse des Planeten hebt
Und hinüber zu den Geistern lebt,
Ist um seine Seligkeit betrogen.
Ich liebe Musik - aus unterschiedlichen Epochen und in verschiedensten Formen und Stilrichtungen. Besonders das aktive Musizieren bedeutet mir sehr viel und ist seit meinem achten Lebensjahr Teil meines Lebens: Zunächst Akkordeonunterricht, später dann Klavier und Gitarre. Auf dem Gymnasium dann Klavierbeiträge an Hausmusikabenden, Musikleistungskurs, Sänger in verschiedenen Chören.
Instrumentalmusik in der Kirche mache ich seit 1984, zunächst mit der Gitarre in einer Jugendgruppe, seit dem Jahr 2000 mehr oder weniger regelmäßig am Klavier - in Gottesdiensten neuerer Formate in meinr Kirchengemeinde, und seit ca. 1 1/2 Jahren auch in unseren monatlichen Taizé-Andachten und mitunter beim Feierabendmahl und den Passions-Andachten.
Im Sommer 2014 erwachte durch ein persönliches Erlebnis in mir der Wunsch, Orgel spielen zu lernen und insbesondere im Berliner Umland, aber auch in meiner Gemeinde Gottesdienste an der Orgel zu vertreten. Wenige Wochen später erfuhr ich von einem neuen Orgelkurs im Kirchenkreis Zossen-Fläming, geleitet von Kirchenmusikdirektor Peter-Michael Seifried. Ziel dieses Kurses zum "Eignungsnachweis Orgel" (kurz: ENO-Kurs) ist, dass musikinteressierte und begeisterte Menschen in den Gemeinden im Berliner Umland innerhalb von zwei Jahren das Orgelspiel erlernen und nachweisen, dass sie den Organistendienst versehen können: In Gottesdiensten die Liturgie mehrstimmig mit Pedal begleiten, die gängigsten Kirchenlieder begleiten und intonieren und ein kleines Repertoire an freien bzw. choralgebundenen Stücken für Vor-, Nach- und Zwischenspiele beherrschen. Darüber hinaus sind gemäß Kirchenmusikereignungsnachweisverordnung der EKBO fachrichtungsspezifische Kenntnisse in Orgel(bau)- und Orgelliteraturkunde und darüber hinaus in Musiktheorie und Gehörbildung, Theologie und Kirchenkunde sowie Gesangbuch- und Gottesdienstkunde gefordert. Die fast 2 1/2-stündige Prüfung zur Erlangung des Eignungsnachweises konnte ich zusammen mit einer Mitschülerin am 29. April 2016 in unserer Kirche erfolgreich absolvieren und schmücke mich seither mit Stolz mit dieser kirchenmusikalischen Qualifikation für nebenamtliche Organisten/innen der EKBO.
Sie hören von mir - in meiner Kirche, der ev. Stephanus-Kirchengemeinde in Berlin-Zehlendorf und anderswo.
Klavier spiele ich schon seit vielen Jahren. Inzwischen sind die Kinder groß und im Haus ist wieder mehr Platz. Und es ist auch mehr Zeit vorhanden, so dass ich mich Abends gerne ans Klavier setze und spiele. Durch den Klavierunterricht ist im letzten Jahr immer deutlicher geworden, dass mein - nicht sehr teures - Digitalpiano technisch bedingte Grenzen hat. So wuchs in mir der Wunsch, diese Grenze zu überwinden. Im Keller ist inzwischen wieder genug Platz, so dass dort ein Klavier oder ein Flügel gut stehen könnte; dass dort produzierte Musik kaum stört, hatte ich mit einem Freund schon im Laufe des Jahres ausprobiert. Somit wurde immer klarer: Ein Flügel wäre das Ziel meiner musikalischen Träume!
Es fügte sich, dass einen Tag vor Silvester unser Klavier in der Gemeinde überholt und frisch gestimmt werden sollte. Ich hatte Zeit und wollte die Klavierbauerin kennenlernen und ihr gleich zeigen, was mir beim Spielen in Gottesdiensten und Andachten aufgefallen und in Ordnung zu bringen war. Während sie werkelte, unterhielten wir uns, und ich erzählte ihr von meinem Pianotraum, den ich seit einiger Zeit hegte. Da sagte sie nach ein paar Minuten des Nachdenkens: "Ich hätte da vielleicht etwas für Sie." Und sie berichtete von einer ihrer Kundinnen im Umland, deren Vater gestorben war und die ihren Flügel, den die Klavierbauerin seit vielen Jahren regelmäßig reguliert und stimmt, verkaufen will. Kurzum: Ich ließ mir die Telefonnummer geben, verabredete einen Besichtigungstermin, und nach wenigen Tagen war klar: Dieser Flügel muss ins Haus!
Inzwischen steht er bei mir im Musikzimmer im Keller, reguliert und intoniert und erfreut mich jedes Mal, wenn ich ihm seine Klänge entlocke.